IV.III.XIV Schläge

Mit der Hand,

mit einem Gegenstand,

mit Worten.

Sie tun so weh!

Was bleibt,

sind die Schmerzen,

die Narben,

äußerlich wie innerlich,

diese Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit,

das Gefühl, dem ausgeliefert zu sein,

sich nicht wehren zu können.

Was bohrt,

ist die Frage nach dem „Warum?“

und die Entscheidung:

Das will ich nicht!

Ich will nicht geschlagen werden

und

ich will andere nicht schlagen.

Welche Beziehung bleibt zu dem,

der mir das angetan hat?

Wut, Hass, Abscheu?

Was mache ich mit meinen Gefühlen?

Wie verpacke ich sie?

Können sie mich einholen?

Durch was kann das ausgelöst werden?

Besser,

ich lerne zu verstehen:

Warum hat er/sie mir das angetan?

Warum ist dieser Mensch so wie er ist?

Warum ist er/sie so geworden?

Wer oder was hat das aus diesem Menschen gemacht?

Meine Erkenntnis

macht die Schläge nicht entschuldbar,

die Schmerzen nicht weniger schlimm,

aber,

ich erfahre etwas über

die Unfähigkeit,

die Hilflosigkeit,

die Sprachlosigkeit des anderen.

Wie gehe ich mit dieser Erkenntnis um?

Ich will nicht mehr mein Entsetzen

über das, was mir passiert ist,

 in mir vergraben,

in der Hoffnung,

es holt mich nie wieder ein.

Vielmehr will ich begreifen:

Wenn ich das Verhalten verstehen kann,

kann ich das Erlebte stehen lassen.

Lieben

kann ich diesen Menschen nicht.

Aber

ich kann ihn stehen lassen,

nicht mit dem Gefühl von

Gleichgültigkeit,

oder Ignoranz,

sondern mit dem Gefühl

der Erkenntnis,

in mir aufgeräumt zu haben.

Jetzt kann ich leben,

so

wie ich es mir wünsche!