IV.IV.I.III Ostern – das Geheimnis des Glaubens –

… beendet die Karwoche,

steht für die Auferstehung Jesu.

Schon Wochen vorher sind wir damit beschäftigt,

uns auf das Fest einzustimmen.

Doch denken wir auch an Jesus,

daran, was er für uns ausgehalten hat?

Jesus kannte Gottes Botschaft,

er kannte seinen Weg,

jeden einzelnen Schritt.

Er erlebte, wie seine Anhängerschar zunahm,

doch klein blieb im Vergleich zu den Gegnern.

Konnte Jesus sich vorstellen,

dass unter seinen Jüngern

tatsächlich einer käuflich war,

sich bestechen ließ,

ihn vor den Mächtigen mit einem Kuss verriet?

Was hat Jesus bewegt,

als andere Jünger versuchten,

ihn vor der Festnahme zu bewahren?

Da Jesus seinen Weg kannte,

rief er diese zurück.

Doch was hat der Einsatz der Jünger

in Jesus ausgelöst?

Die Jünger standen zu ihm,

hielten ihm die Treue.

Doch wie lange würde sie halten?

Welche Gefühle überwiegten in Jesus?

Die Freude über die Treue seiner Jünger

oder die Angst vor dem,

was ihm noch bevorstand?

Wie hat Jesus sich gefühlt,

als er vor dem weltlichen Gericht stand?

Jesus wusste, was folgt,

hat dennoch versucht,

die Mächtigen von der Liebe und Größe Gottes

zu überzeugen.

Jesus hat erlebt,

wie unsicher Pilatus war.

Pilatus hat sich der Politik,

der Macht gebeugt und

Jesus verurteilt,

obwohl er ihn nicht für schuldig hielt.

Obwohl Jesus vor den Menschen

Wunder getan hat,

den Schwachen zur Seite gestanden hat,

hat die Masse die Freilassung eines Räubers gefordert

anstatt die Freilassung Jesu.

Hat Jesus gespürt,

dass seine Anhänger in der Minderweit waren,

dass viele von ihnen im Untergrund lebten

und glaubten?

War sein Leben,

seine Wunder,

seine Standhaftigkeit,

sein Einsatz für die Schwachen

nicht stark genug,

um auch die Mächtigen zu überzeugen,

oder wurde Jesus gerade deshalb vor Gericht gestellt,

weil die Mächtigen sich vor der Macht Gottes fürchteten?

Glaubten sie, mit Jesus Tod auch

den Glauben der Menschen an diesen Gott zu brechen?

Jesus wurde verurteilt,

verspottet, verhöhnt!

Er musste sein eigenes Kreuz tragen,

wie schwer,

wie kantig war es?

Wie viele Schmerzen musste er dabei aushalten?

Hat er sich nach dem Ende gesehnt,

danach, es bald geschafft zu haben?

An der Schädelhöhe angekommen,

war er ausgeliefert,

musste aushalten,

mit ansehen,

wie seine Anhänger,

auch die Heimlichen,

im Hintergrund standen,

wie sie litten,

aber dennoch nicht wagten,

dagegen anzugehen.

Sich entblößen zu lassen,

ist schon schlimm,

schlimmer noch,

sich an’s Kreuz nageln zu lassen.

Allein die Vorstellung,

dass ein Nagel in unseren Körper geschlagen wird,

lässt uns erschaudern.

Jesus musste es erleben, aushalten.

Wie hoch muss sein Adrenalinspiegel gewesen sein?

Und dabei blieb es nicht.

Das Kreuz wurde aufgerichtet,

er hing am Kreuz,

die Last seines Körpers drückte.

Wie schier unerträglich müssen die Schmerzen gewesen sein?

Was ging in Jesus vor?

Was ließ ihn aushalten?

Warum war sein Lebenskampf so lang?

Noch am Kreuz sorgte er dafür,

dass seine Mutter nicht allein blieb,

sondern umsorgt wurde.

So groß war seine Liebe zu ihr!

Wie groß war diese Geste.

Wann brach sein Lebenswille,

wann sein Vertrauen?

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

War das der Moment,

wo Gott ihn erlöst hat,

von allen Schmerzen,

von allen Qualen?

Jesus hatte den Auftrag Gottes erfüllt!

Die Mächtigen hatten ihn hingerichtet,

auch deren Auftrag war damit erfüllt.

Jetzt wagten sich seine Anhänger heran,

baten, Jesu Leichnam beerdigen zu dürfen.

Wie groß war deren Fassungslosigkeit,

deren Trauer und das Gefühl,

nichts dagegen ausrichten zu können.

Wann haben seine Jünger begriffen,

was Jesus ihnen beim letzten Abendmahl sagen wollte?

Am Osterfest?

Wahrscheinlich nicht!

Die Jünger brauchten Zeit:

  • um die Zeichen nach Ostern zu erkennen,
  • um diese Zeichen zu verstehen,
  • um das Geheimnis des Glaubens im Brot und im Wein zu begreifen.

Langsam spürten sie,

wann immer sie das Geheimnis des Glaubens feierten,

fühlten sie sich mit Jesus besonders verbunden.