Anfang 2000 bildete sich in unserer Kirchengemeinde ein Liturgiekreis. Gemeinsam mit den Kommunionkindern und Firmlingen haben wir Kinder- und Jugendmessen gestaltet. Musikalisch – instrumental und gesanglich – unterstützte uns eine Gruppe unserer Stadt. Für die Dekoration zu den Messthemen fanden wir immer wieder Unterstützung bei den Eltern und auch bei Firmen unserer Region. Da wurde ein Bergmassiv aus Holz gesägt und bemalt, ein Wal ausgesägt oder ein Haus gebaut. Eltern unterstützten uns beim Malen, Basteln und beim Aufbau der Dekoration.
Von dieser Vorgehenseise profitierten vor allem die Kommunionkinder. Zum einen lernten sie so ganz nebenbei den Ablauf einer Messe kennen, zum anderen übten sie das Sprechen und Spielen im Kirchenraum. So konnte bereits viel Unsicherheit im Vorfeld ausgeräumt werden. Es ist nicht so einfach, nach vorne zu gehen und zu lesen oder gar frei zu sprechen. Die Kinder lernten: Jede Stimme klingt anders, wie klingt meine? Sollte ich den Abstand zum Mikrofon etwas vergrößern oder eher verkleinern? Wie klingt meine Stimme in den ersten Bankreihen, wie klingt sie im hinteren Bereich?
Es gab noch einen wunderbaren Nebeneffekt. Die Kinder lernten sich als Gruppe zu begreifen, in der nicht alle Gruppenmitglieder die gleichen Stärken haben. Und das ist auch gut so, denn auch bei der Gestaltung einer Messfeier sind unterschiedliche Stärken gefragt. Mal müssen lange Texte, mal kurze Texte, mal auch nur ein Satz vorgetragen werden. Mal müssen Dekorteile in einem Spiel versetzt werden, mal müssen Kinder in eine Rolle schlüpfen. Wenn jedes Kind die ihm übertragene Aufgabe annimmt und so gut ausführt, wie es kann, werden sie als Gruppe die Kirchenbesucher begeistern. So, wie bei Zahnrädern jede Schraube seine Funktion hat – große Schrauben genauso wie kleine – hat während einer Messe jede Aufgabe seinen Sinn. Klappt eine Aufgabe nicht, fällt es – wenn überhaupt – nur wenigen Besuchern auf, klappen aber mehrere Aufgaben nicht, führt das zu Unruhe, zu Kopfschütteln und mitunter auch zu Kritik.
Jedes Jahr steht die Kommunionvorbereitung unter einem Thema, das den Kindern in drei Messen näher gebracht wird:
– der Vorstellungsgottesdienst – VGD – bildet die Einleitung in das Thema,
– der Kommuniongottesdienst – KGD – beinhaltet das Hauptthema und
– der Dankgottesdienst – DGD – rundet das Kommunionthema ab.
Für die inhaltliche Gestaltung der einzelnen Messen standen uns viele Literaturquellen zur Verfügung: Bücher, Kindermessbörse, Broschüren, etc. Mal wurden die Vorschläge so übernommen, mal für unser Vorhaben umgeschrieben, mal flossen auch eigene Ideen mit ein.