Ich sitze an meinem Schreibtisch,
komme aber nicht so recht weiter.
Mein „Knoten im Kopf“ stört,
lässt nichts gelingen.
Also stehe ich auf,
gehe raus,
einfach weg von dem,
was sich gerade nicht lösen lässt.
Doch so einfach ist das nicht.
Die Gedanken um das Ungelöste gehen mit,
lassen mich nicht los.
Also werde ich schneller,
will den Gedanken davonlaufen,
doch auch das gelingt nicht.
Dafür geschieht etwas anderes:
Meine Kraft lässt nach,
die Puste geht mir aus.
Zwangsläufig werde ich langsamer,
muss nicht mehr nur auf den Boden schauen,
auf die Richtung achten,
um nicht zu stürzen.
Jetzt habe ich Zeit, mich umzuschauen,
die Umgebung wahrzunehmen,
meinen Blick auf Details zu fokussieren.
Was ich alles sehe,
wahrnehme,
kaum zu glauben.
Ich spüre den Luftzug auf meiner Haut,
höre, wie der Wind die Baumkronen bewegt,
sehe, wie die Sonnenstrahlen sich
ihren Weg durch die Baumkronen suchen
und wie die feinen Äste die einfallenden Sonnenstrahlen
immer wieder brechen.
Alles verändert sich,
nichts bleibt, wie es ist.
Unterschiedliche Gerüche kitzeln meine Nase,
ich atme sie tief ein,
nehme sie in mir auf.
Ich höre den Flügelschlag von Vögeln,
kann sie aber so schnell nicht wahrnehmen.
In einiger Entfernung sehe ich zwei Rehe.
Sie nehmen mich nicht wahr,
fressen ungestört weiter,
so, als wäre ich nicht da.
Ich bin im hier und jetzt,
weit weg von den Gedanken um das ungelöste Problem.
Wieder Zuhause angekommen,
verspüre ich ein gutes Gefühl.
Ich fühle mich ausgeglichen,
bin mit mir im Reinen.
Nicht nur für meine Seele,
auch für meinen Körper habe ich etwas getan.
Ich habe Abstand gewonnen von dem,
was ich zurückgelassen habe.
Genau dieser Abstand hilft mir,
meine zurückgelassenen Gedanken
wieder aufzunehmen,
sie neu zu sortieren,
zu filtern und
erlebe,
wie schnell sich Lösungsmöglichkeiten aufzeigen
und mich in die Lage versetzen,
die mir gestellte Aufgabe zu erledigen.
Ich werde ruhiger und
bin stolz, es geschafft zu haben.
Wie hilfreich und unterstützend,
wie kostbar und wertvoll
doch so ein Spaziergang sein kann.
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