Ein Kind braucht Menschen,
die es bedingungslos lieben.
In der Regel sind es die Eltern.
Es braucht sie ganz,
nicht halbherzig.
Es braucht Nahrung und körperliche Pflege,
um zu wachsen und zu gedeihen.
Es braucht Liebe, Fürsorge und ein Zuhause,
Anreize, Bestätigung und Ermutigung,
um zu vertrauen,
sich selbst und den anderen.
So kann es sich entfalten,
spüren,
wie sich immer wieder
neue Möglichkeiten öffnen.
Die Welt des Kindes wird
größer,
bunter.
Gott braucht uns Menschen,
er braucht uns ganz,
nicht halbherzig,
in jeder Situation – in jeder Phase – unseres Lebens,
also in einfachen und in schwierigen Zeiten.
Gott braucht Menschen,
die seine Botschaft mit Leben füllen,
und nicht als Buch in ein Regal stehen haben,
seine Botschaft verstauben lassen.
Gottes Botschaft bleibt lebendig,
wenn wir ihn an unserem Leben teilhaben lassen:
ihn wahrnehmen, nicht verleugnen,
ihn einbeziehen, nicht außen vorlassen,
ihm vertrauen.
Gott braucht Menschen,
die sein Wort leben,
überzeugen durch „Tun“,
den Nächsten wahrnehmen,
annehmen.
Wir müssen nicht perfekt sein,
ständig Angst haben,
etwas falsch zu machen,
uns annehmen,
so, wie wir sind.
Gott braucht Menschen,
die ihre Freude mit Gott und den Mitmenschen teilen,
sie teilhaben lassen,
nicht übersehen,
die stolz auf sich sind, das geschafft zu haben,
aber auch Gottes Anteil und den Anteil lieber Menschen anerkennen,
und dankbar sind, das Gute erleben zu dürfen.
Gott braucht Menschen,
die an der Freude anderer Menschen teilhaben können,
sich mit ihnen freuen,
ihnen ihr Lob und ihre Anerkennung aussprechen,
die nicht neidisch sind,
sich zurückgesetzt fühlen,
intrigieren,
die „gute Stimmung“ um jeden Preis zerstören wollen.
Gott braucht Menschen,
die sich im Leid anderen Menschen und Gott anvertrauen,
darauf vertrauen,
dass Gott sie versteht,
wenn sie sich abwenden,
zurückziehen,
Abstand brauchen,
Zeit brauchen,
bis sie wieder stark genug sind,
auf Gott zuzugehen.
Die darauf vertrauen,
dass Gott ihre ganze Verzweiflung, ihr Unverständnis, ihr Warum,
ihre Wut, ihre Fragen versteht,
dass sie es ihm sagen dürfen,
immer und immer wieder.
Gott schenkt ihnen Gehör, einen Raum,
um das „ganze Durcheinander“ abzulegen.
Dieser Raum bleibt für andere verschlossen,
Zutritt haben nur Gott und der Leidende.
Gott braucht Menschen,
die mutig und stark sind,
um auf Menschen zuzugehen,
die einen Schicksalsschlag aushalten müssen,
die nicht wegsehen,
die Straßenseite wechseln,
um dem Leid des anderen nicht zu begegnen.
Die da sind,
einfach da sind,
zuhören,
mit aushalten,
Tränen trocknen,
in den Arm nehmen.
Gott braucht Menschen,
die ihm vertrauen,
darauf vertrauen,
dass er um unsere Schwächen weiß.
Also müssen wir nicht perfekt sein,
vielmehr uns und unsere Mitmenschen wahrnehmen.
Das tun,
was wir können,
nicht mehr,
aber auch nicht weniger.
Ein Kleinkind ist wertfrei.
Wer es ansieht,
wird mit einem Lächeln belohnt,
wer ihm seine Hand hinhält,
spürt, wie das Kleine einen Finger umgreift.
Es fragt nicht: „Wer bist du?“
Einem Kind ist es egal, welche Hautfarbe der andere hat,
ob er kostspielig
oder einfach gekleidet ist.
Wird es geliebt und umsorgt,
vertraut es,
nimmt den anderen an.
Gott begegnet allen Menschen wertfrei.
Er interessiert sich nicht für die Nationalität,
nicht für die Hautfarbe.
Nicht für die Religion,
in die er hineingeboren und erzogen wurde.
Für Gott ist es nicht wichtig,
ob der Mensch gesund oder krank,
reich oder arm,
klein oder groß,
flink oder behäbig ist.
Er schaut auf uns und in uns hinein:
auf unser Denken und Handeln.
Er vertraut uns.
Ein Kind baut Brücken.
Brücken verbinden,
das eine Ende mit dem anderen!
Brücken überbrücken,
Unterschiede, Missverständnisse, Krisen.
Auf einer Brücke können wir uns treffen.
Kinder leben es uns vor.
Sie können schneller verzeihen,
schneller auf den anderen zugehen,
schneller dem anderen die Hand reichen.
Kinder bauen Brücken!
Trauen wir uns,
diese zu betreten,
uns darauf einzulassen.
Gott ist Brückenbauer,
verbindet Anfang und Ende,
Neues und Altes.
Er selbst bildet die Mitte,
verbindet sich mit uns
und uns untereinander.
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