V.IV.I.III DGD Gemeinsam sind wir stark!

Begrüßung:

Weißen Sonntag haben wir oft „Danke“ sagen dürfen:

  • „Danke“ zu den Gästen,
  • „Danke“ für die vielen Geschenke und
  • „Danke“ zu unseren Eltern, die das schöne Fest für uns ausgerichtet haben.

Heute sind wir hergekommen, um Gott „Danke“ zu sagen. Er hat uns seinen Sohn geschenkt und Jesus schenkte seinen Jüngern und uns das Versprechen: Im Brot bin ich ganz bei euch. 

Für Jesus ist es wichtig, dass wir sein Brot teilen. In dem der andere es annimmt/empfängt, entsteht Gemeinschaft. So finden wir zueinander.

Für Jesus zählt jeder Mensch. Jeder ist ihm wichtig. Damit aber seine Botschaft lebendig bleibt, braucht er viele Menschen, die nach seinem Wort leben und seine Botschaft weitertragen.

Wie lebendig diese Gemeinschaft bleibt, liegt an uns. Wie offen, wie fair, wie tolerant sind wir anderen gegenüber? Zu wie viel sind wir bereit? Würde sich Jesus Christus in unserer Mitte wohl fühlen?

Jesus hat gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ In diesem Versprechen liegt eine Chance. Wir dürfen ruhig klein anfangen. Jesus ist da, damit die Gemeinschaft mit ihm wachsen und stark werden kann. 

Auch wir bilden heute Morgen eine Gemeinschaft, die sich in seinem Namen versammelt hat. Wir begrüßen ganz herzlich alle Menschen, die mit uns gemeinsam die Dankmesse feiern möchten. 

  

Kyrie:

Priester:

Gott, nicht jede Gemeinschaft ist eine lebendige Gemeinschaft. Wir wollen dich um Verzeihung bitten, wo wir versagt haben.

Kind 1 und 2:

Gemeinsamt sind wir stark.

Doch manchmal fühlen wir uns in einer Gemeinschaft nicht wohl. Dann verschließen wir uns und machen es den anderen schwer.

Priester:     Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich.

Kind 3 und 4:

Gemeinsam sind wir stark.

Doch manchmal haben wir Angst, dass unser eigenes Können in der Gruppe zu sehr untergeht, dass andere neben uns zu stark werden. Dann bauen wir unser Können lieber heimlich aus, um es dann bei passender Gelegenheit allen zu zeigen.

Priester:     Christus, erbarme dich.

Gemeinde: Christus, erbarme dich.

Kind 5 und 6:

Gemeinsam sind wir stark.

Damit eine Gemeinschaft lebendig bleibt, müssen wir viel Zeit und Kraft einbringen. Das kann ganz schön anstrengend sein. Nicht immer sind wir dazu bereit.

Priester:     Herr, erbarme dich.

Gemeinde: Herr, erbarme dich.

Priester:

Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er schenke uns das ewige Leben und die Vergebung unserer Schuld, damit wir mit frohem Herzen in lebendiger Gemeinschaft diese Feier begehen können.

Amen! 

Predigtspiel:

Thema:                   Zusammenspielen

Erzählerin und Kinder

Erschöpft saß Jan in der Kabine. Seine Haare klebten an der Stirn, am ganzen Körper pappte seine Spielerkleidung. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sein Onkel Tom saß links neben ihm. Die beiden teilten das gleiche Hobby: Fußball. Jan spielte aktiv in einem Verein und sein Onkel, der früher auch gespielt hatte, schaute sich fast jedes Fußballspiel im Fernsehen an.  Manchmal, wenn sein Lieblingsverein spielte, kaufte er sich sogar Karten und ging ins Stadion. Jan schwärmte er vor: 

„Weißt du, in so einem großen Stadion zu sitzen, die berühmten Spieler live zu erleben: Das hat‘ was.“

Heute war Onkel Tom extra gekommen, um Jan auf dem Feld spielen zu sehen. Klar, dass Jan da alles geben wollte. Er wollte seinem Onkel zeigen, was in ihm steckte. Doch es lief einfach nicht. „Zusammen-spielen“, hatte der Trainer immer wieder von der Bank gerufen. „Gib doch ab, da steht Simon. Warum spielst du ihn nicht an?“ Es hatte nicht geklappt, der Ball schien nicht wegzukriegen zu sein. Er schien an seinen Beinen zu kleben, die Gegner standen nahe, sie waren kaum zu umspielen, er kam nicht frei und wenn er sich mal freimachen konnte, wurde der Ball vorzeitig von einem Gegner gestoppt. Es lief einfach nicht. 

 Jan hörte kaum noch seine Mitspieler, die rechts neben ihm saßen, atmeten, schwitzten. Er spürte lediglich die Stimmung, und die war schlecht, die war unter dem Nullpunkt. Ihm war kalt, obwohl sie alle dampften. „Ihr müsst zusammenspielen!“, hörte er auch jetzt den Trainer wie von weitem sagen. 

Jan musste an Stephan denken, der vor einem halben Jahr aus dem Verein getreten war, weil er mit seinen Eltern umziehen musste. Mit Stephan verstanden sich alle gut. Alle waren ganz traurig, als er aus-schied. Stephan hatte sich einfach um alle bemüht. Jeder in der Mannschaft war ihm wichtig, sogar Ralf, der etwas schwerfällig von Begriff war. Wie hatte Stephan immer gesagt: „Auf jeden kommt es an,“ und „keiner sollte sich zu wichtig nehmen.“, oder „Was der eine nicht kann, kann der andere. So ergänzt ihr euch wunderbar.“ „Warum konnten nicht alle so sein?“, seufzte Jan. Auf Stephan konnte man zählen, nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im Alltag. So kam es vor, dass er nach einem Spiel alle zu sich nach Hause einlud. Dort packten alle mit an, um ein paar Tische und Bänke auf den Rasenplatz vor dem Haus aufzustellen. Seine Mama grillte Würstchen und sein Papa hatte abends zuvor eine Kiste mit Sprudel besorgt. Alles lief locker ab und machte einfach Spaß. In gemütlicher Runde redeten sie noch einmal über das Spiel. Da redeten sie über Fehler, um daraus zu lernen. Es ging nicht darum, den anderen auszulachen. Auf die Idee wäre niemand gekommen. Auch auf dem Fußballplatz war Stephan klasse. Mit ihm konnte man kombinieren, das ging hin und her, wie ein Rausch war das oft gewesen, die Tore waren schön, nicht so gequält wie jetzt. Stephan konnte sogar über sich selbst lachen, wenn er mal einen Patzer gemacht hatte. „Na und? Das kann doch mal passieren. Beim nächsten Mal läuft’s wieder besser.“, hatte er dann gesagt.

Und heute?  In der Mannschaft gab es niemanden mehr, der so oder so ähnlich handelte wie Stephan. Das heutige Spiel lief schleppend. Alles verfing sich im engmaschigen Netz vieler gegnerischer Füße, dann folgten die Konter, gegen die keine Kraft mehr eingesetzt werden konnte.  So hatten sie schon einige Spiele verloren. Und das heutige Spiel schienen sie auch zu verlieren. Alles sah danach aus. Jan dachte bei sich: „Zusammenspielen, das wäre es. Aber können wir das? Wir spielen ja nicht nur gegen die andere Mannschaft, wir spielen ja auch gegeneinander. Jeder spielt für sich:  für Lob vom Trainer, für Anerkennung im Verein und in der Schule und für weiß was noch alles. Wir sind alles andere als eine Mannschaft.“ 

Die anderen standen schon auf und machten sich für die zweite Halbzeit zurecht. „Zusammenspielen!“, sagte noch einmal seine innere Stimme. Doch Jan wusste, dass es nicht möglich war. So konnten zwar alle zusammen spielen, aber nicht zusammenspielen, dafür waren sie zu sehr vereinzelt. Wie hatte Stephan mal zu ihnen gesagt: „Eine gute Mannschaft besteht aus Können und Freundschaft.“ Laut sagte Jan: 

„Das ist es, was uns fehlt.“ Dabei schaute er seinen Onkel an, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte. 

„Duuuuuu?“, fragte er vorsichtig, „Macht es dir etwas aus, auf die zweite Halbzeit zu verzichten?“ Sein Onkel entgegnete: „Wenn ich ehrlich bin, nicht. Ich will dir nicht weh tun, … .“ Weiter kam sein Onkel nicht, denn Jan unterbrach ihn: „Du tust mir nicht weh. Ich glaube, ich weiß jetzt, was wir ändern müssen, doch das erzähle ich dir später. Würdest du mir helfen, den ersten Schritt zu tun? Ich möchte so gern nach dem Spiel mit meiner Mannschaft bei uns zu Hause grillen und nach dem Essen einfach nur zusammensitzen und quatschen. Könntest du Mama davon überzeugen?“ Onkel Tom legte seine Hand auf Jans Schulter und antwortete: „Das geht klar. Ich glaube, du hast begriffen, was bei euch falsch läuft. Doch über eines musst du dir im Klaren sein: Freundschaft kann man nicht erzwingen. Man muss sie wollen und ihr Zeit zum Wachsen und Reifen geben.“

Das wusste Jan. Er lief zusammen mit den anderen zurück auf den Platz. Und er nahm sich ganz fest vor: „Für meine Mannschaft will ich ein Mitspieler sein und nur für die gegnerische Mannschaft ein Gegenspieler. Ich wünsche mir so sehr, dass wir wieder richtig zusammenspielen, denn nur gemeinsam sind wir stark, nur gemeinsam können wir gewinnen.“

(Vorlage:  Willi Hoffsümmer, 1998, „Zusammenspielen“, Nr. 167, aus dem Buch „Kurzgeschichten 4, 233 Kurzgeschichten für Gottesdienst, Schule und Gruppe, 6. Auflage, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz, S. 139 – 141)

Fürbitten: 

Priester:

Wie aus vielen Körnern ein Brot wird, so können wir, die wir so verschieden sind, in Christus eine Gemeinschaft werden. Gott, du willst die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft sein. 

Dich dürfen wir bitten:

Leser 1:

Lebendige Gemeinschaft bedeutet gemeinsame Zeit verbringen:

Gemeinsame Zeit in Gruppen und Familien,

gemeinsame Zeit an Stunden und Tagen,

gemeinsame Zeit zum Zuhören, Begleiten, Da-sein,

gemeinsame Zeit für Gott.

Gemeinde: Gott, sei du die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft.

Leser 2:

Lebendige Gemeinschaft bedeutet gemeinsame Räume nutzen:

Gemeinsam Lebensräume finden und teilen,

gemeinsam Türen öffnen und Gastfreundschaft gewähren,

gemeinsam Lebensräume schützen,

gemeinsam Gott Raum geben.

Gemeinde: Gott, sei du die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft.

Leser 3:

Lebendige Gemeinschaft bedeutet gemeinsame Arbeit verrichten: 

Gemeinsam Aktionen planen und durchführen,

gemeinsam Freundschaften pflegen,

gemeinsam neue Fähigkeiten und Fertigkeiten in uns aufspüren,

gemeinsam an Gottes Reich bauen.

Gemeinde: Gott, sei du die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft.

Leser 4:

Lebendige Gemeinschaft bedeutet gemeinsam lernen und erkennen:

Gemeinsam Erfahrungen, Wissen und neue Erkenntnisse teilen,

gemeinsam über den eigenen Glauben erzählen,

gemeinsam hören, sprechen und lernen – miteinander und voneinander -,

gemeinsam Gott suchen.

Gemeinde: Gott, sei du die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft.

Leser 5:

Lebendige Gemeinschaft bedeutet gemeinsames Spiel:

Gemeinsames Teilen von Freizeit und Muße,

gemeinsam Freude erleben und lachen,

gemeinsam Feste und Liturgie feiern,

gemeinsam Gott loben.

Gemeinde: Gott, sei du die Mitte unserer lebendigen Gemeinschaft.

Priester:

Gott, hilf uns, damit wir die Verbindung zu dir und untereinander hegen und pflegen, denn nur so kann diese Gemeinschaft lebendig bleiben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen!

(U. Klauke/N. Brockmann, 1997, „Angedacht“, Materialien für Gruppenarbeit und Gottesdienst, Grünewald-Verlag Mainz, S. 69-70)

 Dankgebet:

Du bist traurig,

ich bin traurig.

Ich tröste dich und

du tröstest mich und

wir spüren:

Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Du freust dich,

ich freue mich.

Ich lasse dich an meiner Freude teilhaben und

du lässt mich an deiner Freude teilhaben und

wir erleben:

Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Du kannst etwas, was ich nicht kann.

Du hilfst mir, es zu lernen.

Ich bin nicht so gut wie du,

aber ich wachse.

Ich kann etwas, was du nicht kannst.

Ich helfe dir, es zu lernen.

Du bist nicht so gut wie ich,

aber du wächst.

Wir erfahren:

Es tut gut, den anderen teilhaben zu lassen.

Dadurch werden wir nicht schwächer,

sondern stärker.

Gott ist da,

will mit uns eine lebendige Gemeinschaft bilden.

Sie wächst,

sie lebt

im Geben und Nehmen,

im Teilen und Empfangen.

Erst,

wenn wir das verstehen,

und umsetzen,

spüren wir,

wie wertvoll Gemeinschaft sein kann.

Gott,

wir danken dir,

dass du uns deinen Sohn geschenkt hast,

dass Jesus im Brot unter uns ist,

dass er in unserer Mitte ist.


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