Einleitung:
Lektor:
Vertrauen wie ein Kind! Mit diesem Thema stellen sich heute unsere Kommunionkinder der Gemeinde vor. Es gibt so viele verschiedene Gemeinschaften. Zu welchen Gemeinschaften gehöre ich und wie finde ich meinen Platz in diesen Gemeinschaften? Stellen wir uns ein Boot vor. Wir sind die Mannschaft und Gott ist unser Steuermann, der, der das Boot durch alle Stürme unseres Lebens sicher führt. Vertrauen wir Gott? Vertrauen wir darauf, dass er weiß, wer ich bin und wo mein Platz in dieser Mannschaft ist?
Vertrauen ist uns nicht einfach gegeben, sondern es wird in uns hineingelegt. Zu Beginn unseres Lebens sind es unsere Eltern, die uns liebevoll und fürsorglich begleiten und uns vor Gefahren bewahren. Durch sie wächst unser Vertrauen. Wir trauen uns immer mehr zu und begegnen auch anderen Menschen mit diesem Vertrauen.
Einschneidende Erlebnisse in unserem Leben können unser Vertrauen wanken lassen. Gerade dann brauchen wir Menschen in unserer Nähe, die uns zeigen: Vertrau mir, ich bin da. Ich höre dir zu, ich halte mit dir aus. Ich werde dir helfen und du wirst sehen, du schaffst das.
Auch Gott schenkt uns dieses Versprechen. Wenn wir ihm vertrauen, kann er uns auf vielfältige Weise in unserem Leben begleiten. Seine ganze Liebe wirklich begreifen können wir jedoch nur, wenn wir ihm vertrauen wie ein Kind, d.h. bedingungslos, ohne „wenn“ und „aber“.
Vertrau darauf:
Kind:
Der gute Gott,
den niemand sehen oder begreifen kann,
kennt deine Möglichkeiten,
spürt deine Grenzen,
sieht deine Tränen,
hört dein Schreien.
Der gute Gott,
der Mensch geworden ist,
trägt mit dir deine Lasten,
geht mit dir auf all deinen Wegen,
liebt dich mit deinen Zweifeln,
bringt dich ans Ziel.
Der gute Gott gibt dir seinen Geist,
du kannst vertrauen und hoffen,
du kannst loslassen und weitergeben,
du kannst vergeben und neu anfangen,
du kannst verzichten und frei werden.
Gottes Güte bestimme dich
und die Menschen, die dir nahe sind.
Amen.
(Hermann Hörtling)
Kyrie:
Priester:
Eine Legende erzählt, dass sich Gott sehr sorgfältig mit jeder einzelnen Bitte der Menschen beschäftigt. Eines Tages diskutieren die Engel darüber, ob denn dieser ganze Aufwand nötig sei. Zufällig hört Gott davon und erzählt den Engeln: „Wir müssen mit den Menschen viel Geduld haben. Nur manches Mal, wenn ich so die vielen Bitten lese, wünsche ich mir, dass auch ich eine Bitte an die Menschen richten könnte. Ich hätte nur eine einzige Bitte, nämlich, dass mir die Menschen vertrauen.“
Vertrauen wir Gott?
Kind 1:
Gott, du hast mir viele Gaben geschenkt. Vertraue ich darauf und bringe ich mein Wissen und mein Können in diese Kommuniongruppe ein?
Priester: Herr, erbarme dich.
Gemeinde: Herr, erbarme dich.
Kind 2:
Gott, begegne ich den anderen Kindern dieser Kommuniongruppe mit Vertrauen, damit sie sich in meiner Nähe wohl fühlen? Zeige ich ihnen, dass sie für mich wertvoll sind?
Priester: Christus, erbarme dich.
Gemeinde: Christus, erbarme dich.
Kind 3:
Gott, komme ich mit all meinen Ängsten und Sorgen zu dir oder glaube ich den Versprechen anderer mehr? Wie wichtig bist du mir?
Priester: Herr, erbarme dich.
Gemeinde: Herr, erbarme dich.
Priester:
Gott, hilf uns und diesen Kindern jeden Tag neu, mit deinem Vertrauen in uns sehr sorgfältig umzugehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen!
Predigtspiel: Swimmy
Lektor:
Irgendwo in einer Ecke des Meeres lebte einmal ein Schwarm kleiner, aber glücklicher Fische. Sie waren alle rot. Nur einer von ihnen war schwarz. Schwarz wie die Schale der Miesmuschel. Aber nicht nur in der Farbe unterschied er sich von seinen Schwestern und Brüdern: Er schwamm auch schneller. Sein Name war Swimmy.
Eines Tages kam ein Thunfisch in diese Ecke des Meeres gebraust, ein schneller, grimmiger, überaus hungriger Bursche. Der verschlang alle kleinen roten Fische mit einem einzigen Maulaufreißen. Nur ein Fisch entkam ihm. Das war Swimmy.
Erschrocken, traurig und einsam wedelte der kleine Swimmy hinaus ins große, große Meer. Nun ist das Meer aber voller bunter Geschöpfe, die Swimmy in seiner heimatlichen Meeresecke nie gesehen hatte. Als der große Ozean ihm Wunder um Wunder vorführte, wurde er bald wieder so munter wie ein Fisch im Wasser.
Zuerst sah Swimmy die Meduse, die Qualle. Er fand sie wunderbar. Sie sah aus, als wäre sie aus Glas, und sie schillerte in allen Farben des Regenbogens. Dann sah Swimmy eine Art lebenden Schaufel-bagger. Das war der Hummer.
Gleich darauf schwammen sehr seltsame Fische an ihm vorbei, leise und gleichmäßig, als ob sie von unsichtbaren Fäden gezogen würden. Dem kleinen munteren Swimmy waren sie ein bisschen unheimlich.
Bald aber war Swimmy wieder heiter. Er durchschwamm einen prächtigen Märchenwald. Einen Wald aus Meeresalgen, die auf bonbonbunten Felsen wuchsen.
Swimmy kam aus dem Staunen nicht heraus. Jetzt nämlich begegnete er einem Aal, der ihm unendlich lang erschien. Als Swimmy endlich wild wedelnd am Kopf des Aales angekommen war, konnte er sich schon nicht mehr an die Schwanzspitze erinnern.
Ein Wunder schloss sich ans andere an. Das nächste waren die See-Anemonen. Sie schwangen sich in der Strömung sanft hin und her, wie rosa Palmen, vom Wind bewegt. Dann jedoch glaubte Swimmy seinen Augen nicht zu trauen: Er sah einen Schwarm kleiner roter Fische.
Hätte er nicht gewusst, dass sein eigener Schwarm verschlungen und verschwunden war: Er hätte die Fische für seine Schwestern und Brüder gehalten. „Kommt mit ins große Meer!“, rief er ihnen munter zu. „Ich will euch viele Wunder zeigen!“
„Geht nicht“, antworteten die kleinen roten Fische ängstlich. „Dort würden uns die großen Fische fressen! Wir müssen uns im sicheren Felsenschatten halten.“ Die Antwort der kleinen roten Fische machte Swimmy nachdenklich.
Er fand es traurig, dass der Schwarm sich nie hinaus ins offene Meer trauen durfte. „Da muss ich mir etwas ausdenken“, dachte er. Und er dachte nach. Er überlegte und überlegte und überlegte. Und endlich hatte er einen Einfall.
„Ich hab’s!“, rief er fröhlich. „Lasst uns etwas ausprobieren!“ Da Swimmy den kleinen roten Fischen gefiel, befolgten sie seinen Anweisungen: Sie bildeten einen Schwarm in einer ganz bestimmten Form. Jedes Fischchen bekam darin seinen Platz zugewiesen. Als der Schwarm diese bestimmte Form angenommen hatte, da war aus vielen kleinen roten Fischen ein großer Fisch geworden, ein Fisch aus Fischen, ein Riesenfisch. Es fehlte ihm nur das Auge. Also sagte Swimmy: „Ich spiele das Auge!“ Dann schwamm er als kleines schwarzes Auge im Schwarm mit.
Jetzt traute der Schwarm sich endlich hinaus ins offene Meer, hinaus in die große Welt der Wunder. Niemand wagte mehr, sie zu belästigen. Im Gegenteil:
Selbst die größten Fische nahmen vor dem Schwarm Reißaus. Und so schwimmen viele kleine rote Fische, getarnt als Riesenfisch, immer noch glücklich durch das Meer, und Swimmy fühlt sich in seiner Rolle als wachsames Auge sehr, sehr wohl.
(Leo Lionni, 1999, „Swimmy“, ins Deutsche übersetzt von James Krüss, München)
Credo:
Wir glauben,
dass Gott die Welt und uns erschuf,
dass Er jedem eine bestimmte Aufgabe gegeben hat und
unserem Leben Sinn und Ziel ist.
Er, der selbst das Leben ist,
schenkte uns unser Leben
und trägt nach seiner Weisheit Sorge dafür,
dass es gelingt.
Wir glauben,
dass wir in Jesus Christus unseren Erlöser haben,
der uns Bruder ist und
all das menschliche Leid selbst durchlebt hat.
In ihm finden wir Trost, denn er ist unser Vorbild.
„Fürchtet euch nicht!“, sagt er, und hilft uns,
durch Leid und Tod zu gehen.
Wir glauben,
dass Gottes Geist unter uns wirksam ist,
dass er uns Mut macht,
in scheinbar ausweglosen Situationen
das Vertrauen auf Gottes Zusage nicht zu verlieren.
Wir glauben,
dass er der Geist der Liebe ist,
und unsere Augen auf notleidende Menschen lenkt.
Er gibt uns die Phantasie und die Kraft,
ihnen in ihrer Not zu helfen.
Wir glauben,
dass die Gemeinschaft
aller an Gott glaubenden Menschen
eine tragende Gemeinschaft
in unserer heutigen Zeit sein kann,
die eine Lösung
für die vielen Konflikte in unserer Welt
finden wird.
(www.kinderkirche.de, Familiengottesdienst am 19.06.2005, „Immer auf Gott vertrauen“ von Susanne Dotz)
Fürbitten:
Priester | Manchmal sagen uns Geschichten mehr als viele Worte. Swimmy lebt so, wie wir es auch gern tun würden. Doch oft fehlt uns der Mut dazu. Guter Gott, du bist zu uns wie ein Vater – dich dürfen wir voller Vertrauen bitten: |
Kind | Obwohl Swimmy Schreckliches erlebt hat, traurig und verzweifelt ist, wagt er sich ins offene Meer. |
Erwachsener | Gott, manchmal glauben auch wir uns verloren. Dann stelle uns Menschen zur Seite, durch die wir deine Liebe erfahren dürfen, die uns helfen, Wege aus der Ausweglosigkeit herauszufinden. Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Kind | Swimmy erfährt, dass sein Vertrauen belohnt wird. Er erlebt Wunder um Wunder. |
Erwachsener | Wenn wir Angst und Hoffnungslosigkeit nicht überwinden, vergehen wir. Wenn wir vertrauen, neue Wege wagen, wachsen wir und können Wunderbares erleben. Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Kind | Swimmy genießt die Wunder. Er wächst daran, fühlt sich wieder wohl. Andere können das sehen. |
Erwachsener | Da, wo wir einander vertrauen, ist Frieden und Sicherheit möglich, da können wir fröhlich und heiter sein, uns was zutrauen. Wer so lebt, zieht andere in seinen Bann, fasziniert. So entstehen lebendige Gemeinschaften. Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Kind | Swimmy trifft auf andere kleine Fische seiner Art. Er geht auf sie zu, nimmt sie an. |
Erwachsener | Vertrauen stärkt und mit dieser Stärke können wir vieles bewegen. Gott, lass uns nach deinem Wort leben und uns einbringen, da wo wir gebraucht werden. Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Kind | Gott, hilf uns, ein bisschen wie Swimmy zu sein. |
Erwachsener | Lass uns von Menschen lernen, die von uns sagen: „Mein Leben ist behütet, auch wenn alles dagegen zu sprechen scheint.“ Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Erwachsener | Gott, du bist zu uns wie ein Vater. Wenn wir zu dir heimkehren, schenke uns das ewige Leben. Gott unser Vater: |
Gemeinde | Wir bitten dich, erhöre uns! |
Priester | Gott, du begleitest uns auf all unseren Wegen. Da, wo wir nicht mehr können, trägst du uns. Lass uns deinen Spuren folgen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. |
Gemeinde | Amen! |
Schlussgebet:
Vertrauen
Jesus, ich verlass mich drauf:
Du passt immer auf mich auf!
Drinnen bist du immer hier,
draußen bist du neben mir.
Du gehst niemals fort, weil dann
mir noch was passieren kann.
Du passt immer auf mich auf!
Jesus, ich vertrau darauf!
(aus www.kinderkirche.de Gebetssammlung,
Google Stichwort „Vertrauen auf Gott“)
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